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LASH Abt. 241 Serie

Beschreibung

Identifikation (kurz)

Titel

Bistum Ratzeburg

Laufzeit

1351-1654

Bestandsdaten

Beschreibung

Der Bestand umfasst ausschließlich Urkunden.

Geschichte des Bestandsbildners

Das Bistum Ratzeburg wurde erstmals 1062 gegründet, bestand aber nur bis 1066, ohne dass der ernannte Bischof Aristo sein Amt antrat. Im Zuge der Neuordnung Nordelbiens durch Heinrich den Löwen erfolgte im Jahre 1154 die Neugründung des Bistums. Es reichte im Westen von Bergedorf bis in den Osten nach Wismar, wo das Bistum Schwerin begann. Im Norden wurde es durch die Trave und im Süden durch die Elbe bei Boizenburg begrenzt. Erster Bischof war Evermod, ehemals Propst des Prämonstratenserstiftes St. Marien in Magdeburg, der mehr als zwanzig Jahre im Amt blieb und 1178 starb. Das Bistum bestand als reichsunmittelbares Stift bis zur Zeit der Reformation.

Der letzte Ratzeburger Bischof, Christoph von der Schulenburg, konvertierte 1554 zum Protestantismus und verkaufte das Bistum für 10.000 Taler an den Mecklenburger Herzog. Die Herzöge von Mecklenburg verwalteten es fortan im Wechsel mit den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg. Der Westfälische Friede von 1648 brachte das Ende des Bistums Ratzeburg. Aus dem früheren Domland der Ratzeburger Bischöfe entstand das weltliche Fürstentum Ratzeburg. Das frühere Stiftsland wurde allerdings nicht nach Mecklenburg eingegliedert, sondern war mit dem Herzogtum Mecklenburg durch die Person des Herzogs Adolf Friedrich verbunden. Zum neuen Fürstentum zählten die früher bischöflichen Dörfer Mannhagen, Panten, Hammer, Walksfelde und Horst und der Domhof von Ratzeburg. Auf ihm bezog die Verwaltung des Fürstentums ihren Sitz. Nach Erbstreitigkeiten unter den mecklenburgischen Herzögen wurde 1701 der "Hamburger Vergleich" geschlossen und das Land zwischen den Linien Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz aufgeteilt.

Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes fielen Dom und Domhof 1937 an Preußen, das Patronatsrecht ging auf den preußischen Staat über, später auf dessen Nachfolger, das Land Schleswig-Holstein. Kirchlich blieb der Dom mecklenburgisch, seit 1961 in Verbindung mit der Nordelbischen Kirche.

Siehe

Korrespondierende Archivalien

Die Aktenüberlieferung des Bistums Ratzeburg ist Teil des sogenannten Strelitzer Archivs, das sich im Landesarchiv Schwerin befindet.