Abt. 289

Forschungsstelle für Heimatgeschichte und Sippenkunde Eutin

1741-1945

Nachdem im September 1923 in Eutin eine "Heimatkundliche Beratungsstelle" errichtet worden war, wurde im Herbst 1935 durch den Eutiner Schulrat Hermann Diercks die „Forschungsstelle für Heimatgeschichte und Sippenkunde für den Landesteil Lübeck“ gegründet. Sie wurde zunächst vom NS-Lehrerbund getragen und vom Eutiner Regierungspräsidenten unterstützt, dann in die Kulturabteilung des Landesverbandes und 1937 in die des Kreisausschusses eingegliedert. 1939 erhielt sie eine Satzung und eine Geschäftsordnung, durch die sie zu einem Privatinstitut mit Verwaltungsrat wurde, das der Aufsicht des Landrats unterstand. Über den Leiter Hermann Diercks bestand eine enge Verbindung zum NS-Lehrerbund und zum Heimatbund. Nach Einberufung Diercks' zur Wehrmacht übernahm vor allem Karl Petters, als Archivpfleger für den Kreis Eutin mit dem Aufbau eines Kreisarchivs beauftragt, die weitere Arbeit.

Die Aufgaben der Forschungsstelle lagen, wie der Name besagt, in der Heimatkunde und in der Sippenkunde, wobei sie über den reinen Nachweis der "arischen Abstammung" hinausging. In den Jahren 1940 bis 1942 wurden zehn im Umdruckverfahren hergestellte Bände "Berichte aus der Heimatgeschichte des Eutiner Landes" herausgegeben.

Die Aktenführung der Forschungsstelle war wenig systematisch, die Ablieferungen in den Jahren 1967 und 1975 erfolgten daher ungeordnet, unvollständig und zusammen mit anderen Eutiner Unterlagen.

Forschungsstelle; Arbeitsmaterialien; Abschriften und Ausarbeitungen; Ahnentafeln und Urkunden; Namentliche Auswertungen von Amtsrechnungen und der Volkszählung 1819; Archivalien privater Herkunft.

Für eine genauere Erforschung der Geschichte von Gemeinden und Dorfschaften im Fürstentum und Landesteil Lübeck sind grundsätzlich alle weiteren Bestände des Landesteils Lübeck bis 1937 einschlägig, davon vor allem neben Abt. 260 diejenigen der übergeordneten Gebietskörperschaften Abt. 275, Abt. 276, Abt. 279 und Abt. 286.

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Zitierweise: Sigle des Landesarchivs, Abteilungsbezeichnung und laufende Nummer, also zum Beispiel LASH Abt. 289 Nr. 1