LASH Abt. 195.17

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Beschreibung: Bestand

Serie

Bezeichnung

Schleswigsche adlige Güter

Identifikation (kurz)

Titel 

Gut Büstorf

Laufzeit 

1714-1965

Bestandsdaten

Beschreibung 

Das Gutsarchiv ist ein Depositum, allerdings ohne besondere Benutzungsauflagen.

Geschichte des Bestandsbildners 

Das Dorf Büstorf gehörte bis zum Verkauf 1539 zu den schleswigschen Bischofsbesitzungen der Familie Ahlefeldt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg legte der damalige Eigentümer Hartwig Schack das Dorf nieder und wandelte es in ein Gut um. Es wechselte in den folgenden beiden Jahrhunderten mehrfach den Besitzer. Den Rechtstitel "Adliges Gut" erwarb Johann August Gottfried Hederich für Büstorf 1806.

Sein Sohn Carl Friedrich Ludwig Hederich und ein Lübecker Kompagnon namens Johanssen kauften 1854 das Gut Testorf, wodurch zum Gut Büstorf direkte Beziehungen entstanden. 1872 wurde Testorf wieder veräußert.

Schon früh über die Familie Ahlefeldt, aber auch über spätere Besitzer blieb das Gut Büstorf eng mit dem Gut Saxtorf und mit dem Gut Stubbe verbunden. 1874 wurden die beiden Güter Stubbe und Büstorf 1874 sogar durch die Heirat der Tochter des Büstorfer Gutsbesitzers Ludwig Heinrich August Hederich, Anna Elisabeth Hederich, mit Heinrich Ludwig Otto Schmidt auf Gut Stubbe unter einer Familie, deren Name seitdem Schmidt-Hederich lautet, vereinigt. 1912 verkaufte Heinrich Schmidt-Hederich das Gut Stubbe allerdings wieder.

Vor allem über Emilio Böhme, den früh verwaisten Sohn des Gutsbesitzers Emil Böhme, gab es einen engeren verwandtschaftlichen Zusammenhang zur Familie Böhme. Emilio Böhme wuchs ab 1884 bis etwa 1898 unter der Vormundtschaft seiner Verwandten, der Familie Hederich, auf Gut Büstorf auf. Die Familie Böhme besaß unter anderem die Güter Oehe, Depenau und Putlos.

1956 brannte das Kuhhaus auf Gut Büstorf ab. Daraufhin wurden nach und nach die meisten Gutsgebäude – so 1983 auch das Herrenhaus – abgebrochen.

In administrativer Hinsicht war das Gut Büstorf ab 1713 dem Schwansener Güterdistrikt zugeordnet. Zum Gut Büstorf gehörten das Dorf Sönderby, der Meiereihof Sönderbyhof und die Ziegelei Hakenhöft. In preußischer Zeit wurde nach Inkrafttreten der Landgemeindeordnung vom 22. September 1867 der selbstständige Gutsbezirk Büstorf gebildet. Durch die Auflösung der Gutsbezirke 1928 verlor er seine kommunale Selbstständigkeit allerdings wieder. Seitdem gehört Büstorf zur Gemeinde Rieseby.

Bestandsgeschichte 

Die Protokollüberlieferung wurde vom Amtsgericht Eckernförde 1934 an das damalige Staatsarchiv Kiel und 1951 an das Landesarchiv abgegeben, ein Testament 1959 vom selben Amtsgericht. 1983 und 1988 kam wurde durch Vermittlung der Heimatgemeinschaft Eckernförde größere Teile des Gutsarchivs hinzu.

Aufgrund der wirtschaftlichen und familiären Verbindungen befanden sich im Gutsarchiv Büstorf auch Unterlagen über die Güter Testorf und Stubbe sowie über die Besitzungen der Familie Böhme. Dieses Schriftgut wurde wegen des engen Zusammenhangs im Bestand belassen.

Enthält 

Schuld- und Pfandprotokoll ab 1813; Kontrakte ab 1810; Gerichtsprotokoll ab 1814; Testamente; Vermessungsprotokoll; Rechnungen ab 1806.

Literatur 

Ludwig Rohling: Büstorf. Adliges Gut in Schwansen im Kirchspiel Rieseby. In: Die Kunstenkmäler des Kreises Eckernförde. In: Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein. München–Berlin 1950, 59-60.

Wilhelm Bronnmann: Das Büstorfer Herrenhaus ist abgebrochen. Anmerkungen zur Geschichte des Gutes und der Hofanlage. In: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft Eckernförde 42 (1984). Eckernförde 1984, 107-118.

Ein Findbuch der Gutsarchive Stubbe und Büstorf von 1938 über die auf Gut Stubbe verwahrten Archivalien ist in der Bibliothek des Landesarchivs unter dem Sigel H III 58 vorhanden.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Zugehörige Urkunden befinden sich in Urk.-Abt. 195.17.

Zugehörige Karten sind in Abt. 402 A 151 zu finden (siehe Bestandsgruppe "Karten und Bilder").

Weitere Teile des Gutsarchivs werden bei der Heimatgemeinschaft Eckernförde verwahrt.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Zitierweise: Sigle des Landesarchivs, Abteilungsbezeichnung und laufende Nummer, also zum Beispiel LASH Abt. 195.17 Nr. 10