LASH Abt. 47.1

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Beschreibung: Bestand

Serie

Bezeichnung

Christian-Albrechts-Universität Kiel

Identifikation (kurz)

Titel 

Kurator

Laufzeit 

1769-1873

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Nachdem Herzog Christian-Albrecht 1665 die Universität in Kiel gegründet hatte, ernannte er 1668 den Präsidenten Johann Adolf Kielmann, dessen Sohn Friedrich Christian Kielmann und Andreas Cramer zu Visitatoren der Universität, mit der Aufgabe, Mängel und Beschwerden zu ermitteln. Nachdem das Amt des Kurators mehrfach längere Zeit nicht besetzt gewesen war, wurden seine Aufgaben 1724 schließlich in einer Instruktion festgelegt. Zu seinen Obliegenheiten gehörte die Aufsicht über die akademischen Personen und die Universitätsverwandten, die Stellenbesetzung mit einem Vorschlagsrecht vor dem Herzog, die Kontrolle über die Erhaltung der Privilegien, die Auszahlung der Gehälter, die Prüfung der akademischen Rechnungen und die Unterhaltung der akademischen Gebäude, die Oberaufsicht über das Konvikt und das Einberufungsrecht für alle Personen der Universität und des gesamten Konsistoriums. Zarin Katharina II. ernannte als Vormünderin des unmündigen Herzogs Paul am 7. Juli 1769 ein Kuratelkollegium. Nach Vereinigung des großfürstlichen Teils mit dem königlichen Anteil Holsteins 1773 übernahm der König von Dänemark das Rektorat der Universität und setzte 1775 Graf Detlev Reventlow als Kurator ein. Eine neue Instruktion erfolgte im Mai 1855, die im Großen und Ganzen frühere Bestimmungen wiederholte. Demnach mussten z. B. alle akademischen Lehrer am Ende jedes Semesters ein kommentiertes Verzeichnis der gehaltenen und nicht gehaltenen Vorlesungen mit der Anzahl der Zuhörer einreichen. Nach der Einverleibung der Herzogtümer in Preußen 1867 wurden die Verwaltungsaufgaben zwischen dem Oberpräsidium der Provinz und dem Rektorat der Universität neu aufgeteilt. Seit dem 8. Juli 1868 lagen aufgrund einer königlichen Order die Aufgaben des Kuratoriums als Nebenamt beim Oberpräsidenten der preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Aber bereits 1879 wurde das Kuratorium wohl im Zusammenhang mit dem Wechsel des Amtssitzes des Oberpräsidenten von Kiel nach Schleswig wieder aus dem Oberpräsidium gelöst. Von 1879 bis 1923 war der jeweilige Konsistorialpräsident, der seinen Amtssitz in Kiel hatte, gleichzeitig der Kurator der Universität. Nach weiteren Veränderungen wurde das Amt des Kurators 1952 verselbstständigt. Dr. phil. August Wilhelm Fehling, der die Kuratorialgeschäfte schon seit 1946 verwaltet hatte, übernahm nun dieses Amt. Schließlich wurde das Amt des Kurators zum 1. Dezember 1975 aufgelöst und dessen Aufgaben an die Universität übertragen.

Bestandsgeschichte 

Bei dem vorliegenden Aktenbestand des Universitätskuratoriums handelt es sich nicht um eine einheitlich geführte und von einer Stelle übernommene Altregistratur, sondern um eine Zusammenführung kleinerer und größerer Aktengruppen, die sich je nach der zeitlichen Einordnung des Kuratoriums in die Verwaltung in verschiedenen Aktenbeständen wiederfanden. Der Bestand umfasst die Akten des Kuratoriums aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Der größte Teil des vorliegenden Bestandes wurde 1930 vom Kurator an das damalige Staatsarchiv Kiel abgegeben.
Spätere Akten, deren Laufzeiten in einzelnen Fällen kurz nach 1900 beginnen, aber in fast allen Fällen erst nach 1945 enden, wurden vom Rektorat übernommen und weitergeführt. Diese Akten wurden in den zentralen Bestand der Universität (Abt. 47 ohne Unternummer) einsortiert. Seit einer Bestandsbereinigung 2019 bilden sie jedoch mit Abt. 47.2 einen eigenen Bestand.

Findmittel 

Gedrucktes Findbuch: Veröffentlichungen des Landesarchivs Schleswig-Holstein Nr. 91. (Online-Ausgabe)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Kuratorialakten des Geheimen Rates und Kurators Ernst Joachim von Westphalen finden sich unter den Akten des Großfürstlichen Geheimen Regierungsconseils. Sie liegen in Abt. 8.1 unter Nr. 254, 261 und 268. In Abt. 8.1 Nr. 1420 gibt es außerdem noch Instruktionen für den Kurator.
Die Akten aus der Zeit der Kuratorialverwaltung des Oberpräsidenten von Scheel-Plessen aus den Jahren 1866-1868 liegen in Abt. 59.3.
Akten des Kuratoriums aus der Zeit nach 1900, vorrangig aber nach 1945 bis zur Auflösung 1975, befinden sich in Abt. 47.2.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

14,25 (Stand: 12.07.2023)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Zitierweise: Sigle des Landesarchivs Schleswig-Holstein, Abteilungsbezeichnung und Nummer, also zum Beispiel LASH Abt. 47.1 Nr. 50