LASH Abt. 400.6

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Beschreibung: Bestand

Serie

Bezeichnung

Handschriften

Identifikation (kurz)

Titel 

Abgelöste Pergamentblätter

Laufzeit 

1000-1900

Bestandsdaten

Beschreibung 

Der Bestand enthält Pergamentblätter, die als Umschläge und zum Einband von Akten oder Protokollen verwendet und – namentlich bei Restaurierungsarbeiten – abgelöst wurden. Sie sind nur in kurzen Stichworten beschrieben.

Bestandsgeschichte 

Die Abteilung 400.6, Abgelöste Pergamentblätter, im Landesarchiv Schleswig-Holstein enthält Pergamentblätter des 11./12. bis 19. Jahrhunderts. Nach der Reformation, als vor allem die liturgischen Werke der vorreformatorischen Zeit in den Kirchen und Klöstern nicht mehr von Nutzen waren, wurden diese an Buchbinder bzw. deren Zulieferer verkauft. Aber auch sonstige nicht mehr benutzbare Handschriften aus anderen Bereichen, z. B. juristische und medizinische Werke sowie Wörterbücher, fanden im Laufe der Zeit den Weg zum Buchbinder. Aus stabilem Pergament gefertigt, verwendeten die Buchbinder die einzelnen Blätter der Bücher vor allem als Umschläge und zum Einband von Akten oder Protokollen insbesondere in den schleswig-holsteinischen Amtsverwaltungen.

Mit der Zeit kamen die Akten und Protokolle in das Staatsarchiv Schleswig (heute Landesarchiv Schleswig-Holstein). Waren die Akten und Protokollbände restaurierungsbedürftig, so wurden bei der Restaurierung die Pergamentblätter abgelöst und in die Abt. 400.6 überführt. Bei Pergamentblättern, die aus der Abt. 268, Domkapitel Lübeck, stammen, kann man davon ausgehen, dass sie von ausgesonderten Handschriften des Domkapitels Lübeck stammen. Bei allen anderen Pergamentblättern ist die Herkunft meistens ungewiss und muss über andere Hinweise erschlossen werden. Erschwerden kommt hinzu, dass Ende des 19. Jahrhunderts ein schwungvoller Tausch der abgelösten Pergamentblätter zwischen den unterschiedlichsten Archiven eingesetzt hatte, da jedes Archiv ein möglichst breites Spektrum an einzelnen Quellengattungen besitzen wollte. Diese Pergamentblätter wurden ebenfalls in Abt. 400.6 aufgenommen und sind der Grund, dass sich heute im Landesarchiv Schleswig-Holstein auch Pergamentblätter befinden, die ursprünglich aus Skandinavien, Mecklenburg oder Niedersachsen und darüber hinaus stammen. Pergamentblätter aus diesem Tauschhandel tragen die Herkunftsbezeichung "aus Abt. 400.1 Nr. 347" oder "unbekannt".

Bis Nr. 150 wurden die Pergamentblätter erstmals von Prof. Dr. Wolfgang Prange 1992 vorläufig datiert und identifiziert. Dr. Knud Ottosen, Universität Aarhus, Dänemark, gebührt das Verdienst, die Pergamentblätter Nr. 1 bis Nr. 307 genauer datiert und den Inhalt identifiziert zu haben. Öfters war es ihm sogar möglich, die Herkunft der Handschrift zu lokalisieren. Zudem nutzte er seine internationalen Kontakte, um weitere Handschriften des Landesarchivs zu identifizieren. Das Landesarchiv Schleswig-Holstein dankt ihm dafür.

Zitierte Literatur:
BL = Breviarium Lincopense 1493 I-II. Hrsg. von Knut Peters. Lund 1950 und 1957.
CAO = Corpus Antiphonalium Officii I-VI. Hrsg. von R.-J. Hesbert. Herder Rome 1963-1979.
MJC = Mark John Christensen: A study of the Mass in the Diocese of Slesvig in the late medieval period i-ii. Univ. of Notre Dame, Indiana, 1993 (U.M.I Dissertation Services 300 N. Zeeb Road, Ann Arbor, Michigan 48106, 1-800-521-0600).
ML = Missale Lundense 1514. Facs. Ausgabe von Bengt Strömberg. Malmö 1946.
OFD = Knud Ottosen: The Responsories University Press. Århus 1993.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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