Identifikation (kurz)
Titel
Postämter
Laufzeit
(1504-) 1712-2003
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Zum 1. Januar 1867 wurde die in Preußen übliche Poststruktur auch auf die neue Provinz Schleswig-Holstein übertragen. Kiel wurde Sitz einer Oberpostdirektion und blieb dies auch bei Einführung der Reichspost nach der Reichsgründung 1871. 1868 bestanden bei der Oberpostdirektion Kiel 15 Postämter I. Klasse, 24 Postämter II. Klasse, 29 Postexpeditionen und 121 Briefsammelstellen. Im Kaiserreich unterschied man dann Postämter I., II. und III. Klasse sowie Postagenturen. Die Zahl der Postämter erhöhte sich mehr und mehr. Fünf- bis zehntausend Menschen sollte schließlich jedes Postamt bedienen, wobei sich der Sprengel oft an den Gemeindeeinteilungen der Kommunen orientierte. 1965 gab es in der Oberpostdirektion Kiel 200 Postämter und 960 Poststellen. Die wichtigsten Aufgaben lagen im Brief- und Paketdienst, im Finanzdienst (Postbank, Geldübermittlung auch von Bargeld) sowie im Fernmeldewesen. Im Zuge der Umstrukturierungen des Postwesens Ende des 20. Jahrhunderts (Deutsche Post AG) schrumpfte die Zahl der Einrichtungen beträchtlich, und man schuf die Begriffe Postfilialen und erneut Postagenturen.
Bestandsgeschichte
Die ersten Abgaben an das damalige Staatsarchiv Kiel erfolgten 1936 und 1939 durch das Reichsarchiv in Potsdam. Zuwächse erhielt das nachfolgende Landesarchiv durch kleinere Ablieferungen der Jahre 1979 und 1980. Im Jahr 2005 übergab das Museum für Kommunikation in Hamburg dem Landesarchiv wesentliche Teile der postgeschichtlichen Sammlung der Oberpostdirektion (OPD) Kiel. Zwei deutlich kleinere Abgaben durch das Museum für Kommunikation Berlin, Nachfolger des aufgelösten Hamburger Museums, ergänzten den Bestand.
Enthält
Postämter Bad Oldesloe, Bad Segeberg, Burg auf Fehmarn, Eckernförde, Elmshorn, Eutin, Flensburg, Geesthacht, Glückstadt, Hadersleben, Heide, Husum, Itzehoe, Kaltenkirchen, Kappeln, Kiel, Lauenburg, Lübeck-Travemünde, Neumünster, Neustadt, Niebüll, Oldenburg, Pinneberg, Plön, Preetz, Ratzeburg, Reinbek, Rendsburg, Sankt Michaelisdonn (Amtsstellen), Schleswig, Timmendorfer Strand, Trittau, Uetersen, Westerland, Wyk auf Föhr.
Literatur
Wilhelm Sager: Postgeschichte Schleswig-Holsteins. Heide 2002.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Die Überlieferung der Oberpostdirektion Kiel ist in Abt. 520 zu finden.
Ein kleiner Bestand der Oberpostdirektion für Schleswig-Holstein bildet Abt. 319 (siehe Bestandsgruppe "Preußische Verwaltung").
Bauzeichnungen zu einzelnen Postgebäuden befindet sich in Abt. 402 A 77 (siehe Bestandsgruppe "Karten und Bilder").
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
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Benutzung
Bestand und organisatorische Zugehörigkeit der Postämter und Poststellen unterlagen im Laufe der Zeit vielfachen Veränderungen. Für die Gliederung schien es daher am sinnvollsten, die Organisationsstruktur eines bestimmten Zeitpunkts als Grundlage zu nehmen. Die vorliegende Gliederung bildet den Bestand an den 1959 eingeführten Postämtern mit Verwaltungsdienst – Postamt (V) – von 1968 ab. Für die Recherche sollten aber spätere Änderungen der Zuständigkeiten immer mitbedacht werden.
Postämter in Schleswig-Holstein, die der Oberpostdirektion Hamburg unterstanden, finden sich in einer eigenen, weiter untergliederten Gruppe hinter denen, die zur OPD Kiel gehörten.
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Zitierweise: Sigle des Landesarchivs, Abteilungsbezeichnung und laufende Nummer, also zum Beispiel LASH Abt. 521 Nr. 1