LASH Abt. 126.7

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Beschreibung: Bestand

Serie

Bezeichnung

Kieler Güterdistrikt

Identifikation (kurz)

Titel 

Gut Osterrade

Laufzeit 

1809-1967

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Hof Osterrade wurde auf einer Rodung östlich des ehemaligen Gutes Dosenrode durch Betram von Sehestedt errichtet, dem Dosenrode 1554 durch Erbteilung zugefallen war. Dadurch erhielt das Gut Osterrade seinen "redenden" Namen.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Osterrade mehrfach verkauft, bis es 1829 Eigentum von Johann Friedrich Werthmann wurde. Er ließ unter anderem das heutige Herrenhaus errichten. 1836 erwarb Caesar von Hildebrandt, ein Hamburger Kaufmann, das Gut. Die Witwe seines gleichnamigen Sohnes verkaufte es 1918 an Prinz Georg zu Schaumburg-Lippe. Als Teil des Fürstentums Schaumburg-Lippe wurde Osterrade nun von der Fürstlichen Zentralverwaltung Vietgest (Lalendorf, Mecklenburg-Vorpommern) verwaltet.

Zum Besitz des nunmehr zwischen dem Nord-Ostsee-Kanal und dem alten Eiderkanal gelegenen Gutes Osterrade gehörten neben dem Haupthof Teile der Dörfer Bovenau und Wakendorf sowie die Siedlung Dosenrade. Das Gut war dem Kieler Güterdistrikt zugeordnet. 1928 wurde es Teil der Gemeinde Bovenau im Kreis Rendsburg.

Als nach dem Zweiten Weltkrieg 1945 die Verbindung nach Vietgest unterbrochen wurde, erfolgte die Verwaltung des Gutes von Bückeburg aus. Die Fürsten zu Schaumburg-Lippe veräußerten Osterrade 1972 an die Hessische Hausstiftung, die seitdem von Gut Panker aus nur noch die landwirtschaftlichen Flächen bewirtschaftet. Das Herrenhaus mit dem Park wurde von den restlichen Flächen abgetrennt und 1977 verkauft. Seit 1993 gehört das Gut Osterrade der Familie Fromberger, die dort einen Zucht- und Sportpferdebetrieb aufgebaut hat.

Bestandsgeschichte 

Die überlieferten Protokolle wurden 1910 und 1925 vom Amtsgericht Rendsburg an das damalige Staatsarchiv abgegeben. Einige weitere Akten übergab 1921 Justizrat Bernstorff aus Kiel.

Der Hauptteil des Bestandes gelangte im Rahmen von Bauarbeiten auf dem Osterrader Gutshof zunächst zu einem Altpapierhändler in Hohenwestedt. Dort wurden die Akten 2002 aufgekauft und ins Landesarchiv überführt.

Enthält 

Gerichtsprotokolle ab 1809; Landwirtschaft; Bauwesen; Verpachtung; Gutsrechnung (Rechnungsjahr 1. Juli bis 30. Juni) und Kasse

Literatur 

Deert Lafrenz: Gutshöfe und Herrenhäuser in Schleswig-Holstein. Petersberg 2015.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Die Überlieferung des Fürstentums Schaumburg-Lippe befindet sich im Niedersächsischen Landesarchiv.

Die Akten der Hessischen Hausstiftung werden im Archiv des Hauses Hessen verwahrt.

Für die Erforschung der Geschichte des Gutes Osterrade ist außerdem vor allem Abt. 15 (siehe Bestandsgruppe "Schleswig-Holstein insgesamt") einschlägig.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Bei einer Arcinsys-Suche ist darauf zu achten, das Gut Osterrade nicht mit der gleichnamigen Gemeinde im Kreis Dithmarschen zu verwechseln.